Einfach Doll! DSV-Männer mit erstem Heimsieg seit 2017 in Oberhof
Benedikt Doll hat den deutschen Biathleten beim BMW IBU Weltcup Biathlon 2024 in Oberhof einen Auftakt nach Maß beschert. Trotz eines Fehlers beim letzten Schuss siegte der 33-Jährige im Sprint vor Sturla Holm Laegreid (1/ +1,8 Sekunden) aus Norwegen und dessen Landsmann Endre Stroemsheim (1/ +5,4).
Für die deutschen Männer war es der erste Einzelsieg in Oberhof seit dem Triumph von Simon Schempp im Jahr 2017. „Es war heute nicht das perfekte Rennen, aber dafür bin ich umso glücklicher“, sagte Benedikt Doll, der vor 12.000 Fans in der ARENA am Rennsteig die siebtbeste Laufzeit in den Oberhofer Schnee zauberte. „Ich war ein bisschen überrascht, als ich nach dem zweiten Schießen in Führung lag, weil ich dachte, Johannes Thingnes Boe hätte Null geschossen. Dass ich vorn war, hat mir noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben“, so der Schwarzwälder, der die unermüdliche Arbeit der Organisatoren lobte.
Führender in der Sprint-Wertung
Doll, der zuletzt auch in Lenzerheide im Sprint siegte, sicherte sich mit seinem zweiten Weltcupsieg in dieser Saison das rote Trikot des Führenden in der Sprint-Wertung und verbesserte sich im Gesamt-Weltcup auf Platz fünf. Doll so gut wie nie? Wird Oberhof zum „Gamechanger“ in Sachen Rücktritt nach der Saison? „Darüber mache ich mir vielleicht nach der WM Gedanken“, sagte Doll mit der Ruhe und Gelassenheit eines 33-Jährigen.
Johannes Kühn, der nach zwei fehlerfreien Schießeinheiten mit der fünftschnellsten Zeit ins Ziel kam, komplettierte das starke deutsche Mannschaftsergebnis. Er zeigte sich glücklich über den „guten Start ins neue Jahr“ und die „gute Ausgangsposition“ für das morgige Verfolgungsrennen, räumte aber ein, „nicht die besten Beine gehabt“ zu haben. Philipp Nawrath (2/ +49,0) folgte auf dem elften Platz. Justus Strelow (0/ +1:05,6) kam auf Rang 15. Roman Rees als 19. (0/ +1:19,1) und Philipp Horn als 24. (3/ +1:27,7) verpassten die Topplätze.
Lob für die Organisatoren
Ein großes Lob für die Organisatoren und die hunderten Ehrenamtlichen gab es auch vom Zweitplatzierten Laegreid. Aus seinem Team war nach den Trainingseinheiten zuletzt Kritik an der Strecke infolge des mehrtägigen Dauerregens zu hören gewesen. Nun attestierte Laegreid: „Die Leute hier haben das gut gemacht! Es ist sehr schön in Oberhof – ein gutes Publikum, ein gutes Rennen und ein schnelles Laufen von mir“, so der Norweger in der ARD.
Auch Philipp Nawrath bestätigte nach tagelangen widrigen äußeren Bedingungen: „Es war überraschend gut von der Strecke. Sie haben es echt gut hinbekommen.“ Ähnlich äußerte sich Justus Strelow, der neben Kühn als einziger Deutscher fehlerfrei blieb, aber in der Loipe nicht seinen besten Tag hatte. „Für die Temperaturverhältnisse war die Strecke sehr hart. Es war gestern im Training schon gut und heute war es noch mal besser“, unterstrich der Wahl-Oberhofer. Bei den angekündigten niedrigeren Temperaturen fürs Jagdrennen am Samstag dürfte es Kühn & Co. in der Loipe dann etwas leichter vom Ski gehen.
(Foto: Christian Heilwagen)